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Trotz der Hitze muss niemand Wasser sparen

16 Wassergewinnungsanlagen im Verbandsgebiet Döbeln-Oschatz arbeiten auf Hochtouren / Trinkwasserqualität ist auch bei diesem Wetter gewährleistet / Rohrschäden kommen etwas häufiger vor

Die Hundstage bringen derzeit große Hitze in die Region. Damit verbunden ein erhöhter Wasserbedarf. „Doch das heißt nicht zwangsläufig, dass man jetzt Wasser sparen muss“, sagt Detlef Bull, Bereichsleiter Trinkwasser bei der OEWA Wasser und Abwasser GmbH, dem Betriebsführer des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz.

Der Hochsommer wirkt sich bisher nicht negativ auf die Trinkwasserversorgung im Gebiet des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz aus. „Die Kunden können das kühle Nass trotz der großen Hitze in gewohnter Qualität aus dem Hahn zapfen“, versichert Detlef Bull.

Dass nach wie vor genügend Trinkwasser zur Verfügung steht, sei auch dem gut funktionierenden Verbundsystem der insgesamt 16 Wassergewinnungsanlagen in der Region zu verdanken, erklärt Detlef Bull. Dazu zählen unter anderem die Jahna-Aue sowie die Wasserwerke in Großböhla und Gärtitz, die für den Raum Oschatz und Döbeln von großer Bedeutung sind.

Vereinzelt, räumt der Bereichsleiter ein, würden die Anlagen wegen der lang anhaltenden Trockenheit und Hitze durchaus an ihre Kapazitätsgrenzen geraten, „was wir allerdings bisher gut ausgleichen können“. Es bestehe für die Kunden des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz damit kein Grund, sich einzuschränken und bewusst weniger Wasser zu gebrauchen; „es ist genügend da“, versichert er.

Zumal sich Wassersparen gerade bei diesen Temperaturen auch negativ auf die Trinkwasserqualität auswirken könnte. Dadurch würde sich die Aufenthaltszeit des Wassers in den Behältern und Leitungen nur unnötig verlängern. Es würde sich erwärmen, und da es sich um ein Lebensmittel handelt, sei die Gefahr größer, dass sich Keime bilden, erläutert der Wasserexperte. Bull: „Bei der Trinkwasserqualität machen wir selbstverständlich auch bei diesem Wetter keine Abstriche. Zur Sicherheit und zum Schutz der Verbraucher haben wir allerdings die Zugabe von Desinfektionsmitteln vorsorglich leicht gesteigert. Und wir überwachen das Trinkwasser durch Messungen in den Hochbehältern und im Versorgungsnetz noch stärker als sonst.“

Wenn die OEWA als Betriebsführer bisher weder Probleme mit den Mengen noch mit der Qualität des Trinkwassers zu verzeichnen hat, so hinterlässt die große Hitze dennoch ihre Spuren. Detlef Bull: „Der Boden ist dermaßen ausgetrocknet, steht unter Spannung, so dass wir es derzeit – ähnlich wie bei Frost – vermehrt mit Rohrschäden zu tun bekommen.“ Doch die Mitarbeiter in den Trinkwassergruppen, betont der Bereichsleiter, hätten alles im Griff.

Der Wasserbedarf der Kunden im Gebiet des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz liegt bei diesen extremen Temperaturen und der anhaltenden Trockenheit um circa 20 bis 25 Prozent höher als normal. Und: Pro Jahr verbraucht ein Einwohner in der Region knapp 30 Kubikmeter Trinkwasser; das sind durchschnittlich 82 Liter täglich.