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Beiersdorfer Grundstücke am Netz

Erschließungsmaßnahme in Leisniger Ortsteil abgeschlossen / Öffentliche Trinkwasserversorgung hergestellt / Fördermittel vom Freistaat Sachsen

Aufatmen in Beiersdorf: Acht abseits gelegene Grundstücke sind Ende Januar an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen worden. Für die Bewohner, die ihr Trinkwasser bisher aus Hausbrunnen gewonnen haben, verbessert sich damit die Lebensqualität enorm. Ausgedehnte Trockenzeiten in den vergangenen Jahren erschwerten ihre Wasserversorgung vor allem in den Sommermonaten zunehmend. Hinzu kamen Qualitätssorgen mit dem Wasser aus dem Brunnen, sodass gehandelt werden musste.

Die Maßnahme hat der Wasserverband Döbeln-Oschatz (WVDO) mit finanzieller Förderung des Freistaates Sachsen realisiert. „Das hätten wir aus dem eigenen Haushalt nicht leisten können“, weiß Geschäftsführer Stephan Baillieu. Und es wäre schlicht unwirtschaftlich gewesen.

Ein Großteil des Dorfes war bereits an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen, einige wenige fehlten noch, schildert Tobias Ehlers. Er arbeitet als Projektleiter bei Veolia in Döbeln und betreute die Maßnahme im Leisniger Ortsteil. Gebaut wurde eine 725 Meter lange Versorgungsleitung mit einem Durchmesser von 50 Millimetern. Hinzu kamen weitere 185 Meter Versorgungsnetz mit einem kleineren Leitungsquerschnitt, der hier 32 Millimeter beträgt.

„Im November war die Hauptleitung fertig. Wir hatten die Freigabe des Gesundheitsamtes und damit die Gewissheit, dass die Qualität des Trinkwassers unbedenklich ist. Damit lagen wir im Plan. Im Dezember sollten die Hausanschlüsse errichtet werden. Die Arbeiten zogen sich allerdings bis in den Januar hinein, sodass die Grundstücke Mitte des Monats endgültig mit Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz versorgt werden können“, erklärt Tobias Ehlers.

Nicht nur mit Blick auf den Sommer, betont Verbandsgeschäftsführer Stephan Baillieu, sei es wichtig, Beiersdorf nun nahezu komplett über das öffentliche Trinkwassernetz versorgen zu können. Die Ergiebigkeit der Hausbrunnen habe doch beträchtlich nachgelassen. „Ein weiterer großer Vorteil ist, dass wir das Trinkwasser regelmäßig kontrollieren und für dessen Qualität geradestehen.“

Zur Historie: 

Die Sächsische Aufbaubank startete im März 2023 ihren vierten und letzten Aufruf zum Sonderprogramm Öffentliche Trinkwasserinfrastruktur (RL öTIS/2019). Darin sah der Wasserverband die Chance, über die SAB Fördermittel beim Freistaat Sachsen zu beantragen, um abseits gelegene Grundstücke im Verbandsgebiet an die öffentliche Trinkwasserversorgung anzuschließen. Ende 2023 erhielt der WVDO die  Fördermittelzusage. Die Planung konnte beginnen, um bis zu acht Grundstücke im Leisniger Ortsteil Beiersdorf zu erschließen.

Im Januar vor einem Jahr wurden die an einem öffentlichen Anschluss interessierten Grundstückseigentümer in einer Anwohnerversammlung im Rathaus von Leisnig über die Pläne informiert. Daraufhin entschlossen sich acht Eigentümer dazu, ihr Grundstück anschließen zu lassen – die maximal geförderte Anzahl an Grundstücken.. 

Ende 2024 konnte die Erschließung der Beiersdorfer Grundstücke abgeschlossen werden. Restarbeiten erfolgten bis Januar 2025. Finanziert wurde das Vorhaben anteilig über Fördermittel des Freistaates, der bis zu 65 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben trägt, die Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft GmbH als Eigentümerin des Trinkwassernetzes und Baukostenzuschüsse der Anwohner. 

Bis zu diesem Bauvorhaben bezogen die betreffenden Grundstückseigentümer ihr Trinkwasser über Hausbrunnen. Grundsätzlich ist das zulässig, muss allerdings nach § 11 Trinkwasserverordnung beim zuständigen Gesundheitsamt angezeigt werden. Im Verbandsgebiet des WVDO sind 99 Prozent der Grundstücke an das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossen.