Verbandsversammlung des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz beschloss den Wirtschaftsplan für 2025 / Baufortschritt an der Nord-Süd-Trasse / Systemtrenner für die Feuerwehr
Mit welchen Themen beschäftigt sich der Wasserverband Döbeln-Oschatz im kommenden Jahr? Wo wird in welchem Umfang und aus welchem Grund investiert? Und was hat den Verband dazu veranlasst, die Anschaffung sogenannter Systemtrenner zu unterstützen, die für die Sicherung der Trinkwasserqualität bei Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehren immens wichtig sind?
Die letzte Zusammenkunft der im Wasserverband Döbeln-Oschatz vereinten Städte und Gemeinden in diesem Jahr stand ganz im Zeichen des kommenden. Wichtige Tagesordnungspunkte der Sitzung in Waldheim am Mittwoch, 4. Dezember, waren die Haushaltssatzung und der Wirtschaftsplan 2025.
Investitionsvolumen von mehr als sieben Millionen Euro
Die Grundlage der Planungen bilden die aktuellen Umsatz- und Kostenprognosen sowie die Kalkulation der Entgelte, die bis ins Jahr 2026 reicht. Danach rechnet der Wasserverband 2025 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 611.000 Euro. Die Summe, so der einstimmige Beschluss der Mitglieder, soll auf neue Rechnung vorgetragen werden und die Eigenkapitalquote erhöhen. Damit stärkt der Verband seine Basis, um weiter in erheblichem Umfang in die Infrastruktur investieren zu können. Das Investitionsbudget der Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft GmbH (DOWW) liegt im kommenden Jahr bei circa 7,1 Millionen Euro und damit höher als 2024. Bis Ende November dieses Jahres sind Bauvorhaben mit einem Volumen von 6,4 Millionen Euro umgesetzt worden oder in Arbeit.
Zahlreiche Bauvorhaben wurden abgeschlossen
Die Geschäftsführung der DOWW berichtete über die wichtigsten Investitionen im Verbandsgebiet. So soll beispielsweise in Schmannewitz (Stadt Dahlen) bis Mai der erste Bauabschnitt realisiert sein: 730 Meter Trinkwasserleitung werden hier gebaut.
Abgeschlossen wird bis Ende dieses Jahres der erste Bauabschnitt zur Erneuerung der Trinkwasserleitung auf 360 Metern in der Gersdorfer Straße in Roßwein. Auch die Erneuerung eines 350 Meter langen Teilstücks der Trinkwasserleitung in Meila (Stadt Döbeln) kann vor dem Wintereinbruch weitgehend beendet werden: Die Leitung ist inzwischen in Betrieb, die Arbeiten an den Hausanschlüssen ziehen sich allerdings bis ins Frühjahr. In Betrieb genommen wurde ebenfalls die Trinkwasserleitung in der Hauptstraße von Waldheim: Zwischen November 2023 und Oktober 2024 sind rund 750 Meter des Netzes erneuert worden. Vollzug konnte auch für die Dorfstraße in Gorschmitz (Stadt Leisnig) vermeldet werden: Hier ließ die DOWW als Teil einer Gemeinschaftsmaßnahme, unter anderem mit der Stadt und dem Eigenbetrieb Abwasser, rund 100 Meter ihres Versorgungsnetzes erneuern. Im Flurweg in Oschatz ist zwischen Mai und November auf circa 280 Metern ebenfalls eine neue Leitung verlegt worden, die – wie alle Investitionsmaßnahmen der DOWW – zu einer höheren Versorgungssicherheit beiträgt.
Netzertüchtigung schreitet voran
Im Bereich Lampersdorf (Gemeinde Wermsdorf) konnten in den vergangenen Monaten zwei weitere Bauabschnitte der sogenannten Nord-Süd-Trasse realisiert werden. Neue Trinkwasserleitungen wurden auf knapp 900 Metern in der Erde verbaut. Rund 1,8 Millionen Euro sollen 2025 in weitere Teilstücke dieses Großprojektes investiert werden, das im Norden des Verbandsgebietes sehr gut vorankommt: Von 19 Bauabschnitten konnten bisher elf realisiert werden. Vier der fehlenden acht Etappen, die sich zwischen Lampersdorf und Nauendorf erstrecken, sind bereits ausgeschrieben und werden ab dem Frühjahr 2025 realisiert. Die verbleibenden vier Teilstücke sind noch in Planung, sollen aber ebenfalls im kommenden Jahr baulich umgesetzt werden.
Eine Fülle an Investitionsvorhaben geplant
Investiert wird 2025 in die Erneuerung der Trinkwasserinfrastruktur in vielen verschiedenen Städten und Gemeinden des Verbandsgebietes: in der Wurzener Straße in Dahlen, in der Sörmitzer Straße oder der Richard-Wagner-Straße in Döbeln, An der Fröhne in Hartha, in Klinge, einem Ortsteil von Roßwein, oder auch in Kroptewitz, das zur Stadt Leisnig gehört.
Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben schwierig und stellen den Wasserverband Döbeln-Oschatz 2025 und darüber hinaus vor erhebliche Herausforderungen. Die schlechten Zinskonditionen, die steigenden Materialpreise und die personelle Lage bei den Baufirmen – all das, so die Verantwortlichen, müsse in den Planungen berücksichtigt werden. Ungeachtet dessen sei die wirtschaftliche Lage des Wasserverbandes – trotz leicht sinkender Erträge – solide. Ungeachtet dessen plant man, Darlehen aufzunehmen, um die Investitionstätigkeit der DOWW zu finanzieren. Auch darüber herrschte unter den Mitgliedern Einigkeit.
Systemtrenner stabilisieren das Netz und sichern die Qualität
Eine weitere Vorlage der umfangreichen Agenda befasste sich mit den sogenannten Systemtrennern. Dabei handelt es sich um eine Art Ventil, das eine Verbindung zwischen dem Hydranten und der Ablaufeinrichtung herstellt und wie eine Rückschlagklappe funktioniert. Indem der Rückfluss des Wassers verhindert wird, wird auch eine Verkeimung des Netzes und damit des Trinkwassers vermieden, wenn zum Beispiel im Falle von Havarien das Netz gespült werden muss.
Gleichzeitig sind Systemtrenner für die sichere Versorgung der Kunden mit Trinkwasser unerlässlich, da sie Druckstöße deutlich reduzieren. Druckstöße treten auf, wenn plötzlich sehr viel Wasser über den Hydranten entnommen wird oder die Entnahme spontan beendet wird. Indem diese Druckstöße vermieden werden, sinkt zugleich die Wahrscheinlichkeit von Rohrbrüchen und einer daraus resultierenden Unterbrechung der Trinkwasserversorgung, die wiederum zu Lasten der Verbraucher gehen würde.
Die Freiwilligen Feuerwehren arbeiten auch mit diesen Systemtrennern, die sowohl von den Branchenverbänden der Wasserwirtschaft als auch den Feuerwehrverbänden dringend empfohlen werden. Um einheitliche Systeme zu gewährleisten und immer gewährleisten zu können, dass ausreichend dieser Ventile zur Verfügung stehen, hat sich der Wasserverband Döbeln-Oschatz entschieden, weitere Ventile anzuschaffen und die Kooperation mit den lokalen Feuerwehren zu intensivieren.
Im Wirtschaftsplan für 2025, den die Verbandsversammlung am Mittwoch in Waldheim beschlossen hat, sind dafür rund 45.000 Euro eingeplant. 90 Systemtrenner sollen angeschafft und der Einsatz mit den Freiwilligen Feuerwehren abgestimmt werden.