Arbeiten im Bereich des Hochbehälters Polkenberg sollen die Trinkwasserversorgung für umliegende Ortschaften verbessern
Mit umfangreichen Arbeiten am Trinkwasserversorgungsnetz südlich der Staatsstraße 31 im Bereich Polkenberg (Stadt Leisnig) sollen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Die Versorgungssicherheit steigt und letztlich resultiert aus der momentan laufenden Investition der Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft GmbH (DOWW) auch ein höherer Wasserdruck, vor allem für die Haushalte in Görnitz.
Der Hochbehälter Polkenberg ist in den Jahren 1967/68 gebaut worden, um die Ortsteile Korpitzsch und Polkenberg mit Trinkwasser zu versorgen und das Lebensmittel gleichzeitig mit einem entsprechenden Druck in die Haushalte zu liefern. Das ergebe sich aus der Höhenlage des Wasserspeichers, der für den vorherrschenden Wasserdruck verantwortlich sei, informiert Sven Gammisch, der zuständige Projektleiter bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH, die als Dienstleisterin für den Wasserverband Döbeln-Oschatz tätig ist.
Später wurden auch die Orte Görnitz und Zeschwitz über den Hochbehälter Polkenberg, der über die Wasserfassung im Ort gespeist wird, versorgt. Beide Orte liegen fast auf derselben Höhe wie der Wasserspeicher, was für die Druckverhältnisse nachteilig ist. Der Behälter verfügt über zwei Kammern, jeweils mit einem Fassungsvermögen von 150 Kubikmetern ausgestattet.
Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz hatte die Maßnahme am Polkenberg in den Investitionsplan aufgenommen. Seit einigen Wochen sind die Mitarbeiter von Veolia um Gruppenleiter David Müller nun dabei, die Maßnahme umzusetzen.
Sämtliche Leitungen im Hochbehälter, berichtet Sven Gammisch, werden erneuert. Das sei bereits weitgehend erfolgt. Die Druckerhöhungsanlage, die in der Schieberkammer eingebaut wird, ist noch nicht geliefert. Parallel zur bestehenden Fall- und Füllleitung wird zudem eine neue Trinkwasserleitung, die einen Innendurchmesser von 150 Millimetern hat und für die Wasserversorgung für Korpitzsch und Polkenberg zuständig ist, verlegt. Die Länge beträgt circa 500 Meter. Hinzu kommt auf circa 900 Metern eine komplett neue Druckleitung mit einem Durchmesser von 80 Millimetern. Damit wird die alte, in Richtung Görnitz führende Versorgungsleitung (Baujahr 1970) aus Asbestzement ersetzt, weil diese den veränderten Druckverhältnissen nicht gerecht werden würde, wissen die Experten.
Diese neuen Leitungen werden parallel zur Staatsstraße 31 vom Hochbehälter Polkenberg bis zum Abzweig Görnitz und Zeschwitz eingefräst. Das sind in Summe etwa 1,4 Kilometer. Mit den Arbeiten beauftragte die DOWW als Investorin die TKRS Mittelsachsen GmbH mit Sitz in Waldheim. Die Leitung führt über einen Acker. Der Landwirt, informiert Veolia-Gruppenleiter David Müller, habe einen Streifen des Rapsfeldes bereits abgeerntet, sodass die Arbeiten jetzt erfolgen können. Zurzeit sind die Veolia-Mitarbeiter dabei, die Leitungsteile vor Ort zu verschweißen, sodass in den nächsten Tagen die Fräsmaschine zum Einsatz kommen kann.
Gleichzeitig werden die Arbeiten am Behälter, der weiterhin am Netz ist, für gründliche Reinigungsarbeiten genutzt. „Normalerweise passiert das in der kalten Jahreszeit, wenn der Wasserbedarf nicht so hoch wie jetzt ist, aber die Gelegenheit ist günstig und die Versorgung der Haushalte mit Trinkwasser gesichert“, sagt David Müller. Die Putzaktion erfolgt kammerweise. Eine ist bereits gereinigt und wieder mit Trinkwasser, das durch das Gesundheitsamt beprobt wurde, befüllt.
Im August, schätzt Projektleiter Sven Gammisch, sollen die Arbeiten zum Einfräsen der neuen Druckleitung abgeschlossen werden. Schätzungsweise im Oktober könnte die gesamte Maßnahme abgeschlossen sein. „Wir optimieren damit das Netz und die Druckverhältnisse“, erklärt Stephan Baillieu, der Geschäftsführer der DOWW. Die Investitionssumme liegt bei circa 120.000 Euro.