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Wasserverband kalkuliert bis 2026 neu

Preise für Trinkwasserversorgung steigen / Beschluss der Verbandsversammlung am 12. Dezember in Wermsdorf / 2023 sind Investitionen von 6,4 Millionen Euro geplant

Mit einer neuen, für vier Jahre gültigen Kalkulation der Trinkwasserentgelte geht der Wasserverband Döbeln-Oschatz ins neue Jahr. Die Preise steigen – das, so Verbandsgeschäftsführer Stephan Baillieu, sei nach diesem turbulenten Jahr, das die meisten Menschen und Unternehmen vor allem finanziell vor große Herausforderungen gestellt hat und immer noch stellt, unumgänglich gewesen.

Die Verbandsversammlung des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz hat der Kalkulation für den Zeitraum 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2026 am 12. Dezember 2022 in Wermsdorf zugestimmt. „Es wurden die Trinkwasserentgelte für die kommenden vier Jahre kalkuliert, das heißt, wir müssen auch die Kostenentwicklungen der vor uns liegenden Jahre mit einplanen. Wir sind als Verband in der Pflicht, kostendeckend zu arbeiten – und auf dieser Basis müssen wir auch die Preise kalkulieren“, erläutert Stephan Baillieu. Mit den neuen Tarifen, die mit den Mitgliedskommunen und im Verwaltungsrat intensiv beraten und abgestimmt worden seien, schaffe man für alle Beteiligten eine hohe Verlässlichkeit: „Wir haben jetzt Preise beschlossen, die bis Ende 2026 Bestand haben sollen“, fügt der Verbandsgeschäftsführer hinzu.

Die Kunden des Wasserverbandes Döbeln-Oschatz zahlen ab 2023 für 1 000 Liter Trinkwasser 2,18 Euro. Der monatliche Grundpreis je Wohneinheit steigt auf 17,03 Euro. Damit kommen auf einen Ein-Personen-Haushalt bei der Trinkwasserversorgung insgesamt Mehrbelastungen von etwas über vier Euro pro Monat zu. Im Drei-Personen-Haushalt sind das knapp sechs Euro pro Monat. Im Vergleich zu den übrigen Lebenshaltungskosten und vor allem den Aufwendungen für Gas und Strom sei dieser Anstieg aus Sicht des Wasserverbandes noch vertretbar.

Überall steigen die Kosten. Baumaterialien, Betriebsmittel, Kraftstoffe, Strom, auch Kredite, um die Investitionen des Wasserverbandes zu finanzieren, werden teurer. Allein Kraftstoff, erinnert der Verbandsgeschäftsführer, sei seit dem 1. Quartal 2021 bis zum 4. Quartal 2022 um circa 61 Prozent gestiegen; die Erzeugerpreise hätten sich um circa 45 Prozent im September 2022 zum Vorjahresmonat erhöht (Quelle: DEStatis).

Dank langfristiger Rahmenverträge in vielen Bereichen, zum Beispiel für den Einkauf von Betriebsmitteln und eine vorausschauende Einkaufspolitik sei der Wasserverband in der Lage, einen erheblichen Teil dieser Kostenerhöhungen abzufangen und müsse so nicht die realen Erhöhungen eins zu eins an seine Kunden weitergeben. Die Trinkwasserversorgung könne weiterhin zuverlässig gesichert werden. „Wir stellen unseren Kunden an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr ein Lebensmittel zur Verfügung, das von Gesetzes wegen höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen muss. Hier sind wir unseren Kunden gegenüber auch in der Pflicht“, betont Stephan Baillieu. Der Wasserverband geht im kommenden Jahr von leicht rückgängigen Verbräuchen aus, wobei die Anzahl der Haushalte annähernd unverändert bleiben sollte.

Im Investitionsplan der Döbeln-Oschatzer Wasserwirtschaft GmbH für das kommende Jahr, den die Verbandsversammlung am 12. Dezember 2022 im Hotel Seehof Döllnitzsee (Gemeinde Wermsdorf) ebenfalls beschlossen hat, sind Projekte mit einem Wertumfang von rund 6,4 Millionen Euro enthalten. So sollen beispielsweise im Mügelner Ortsteil Lichteneichen 700 Meter Trinkwasserleitung in der Talstraße erneuert werden. In Dahlen sind umfangreiche Erneuerungsarbeiten im Ortsteil Schmannewitz in der Torgauer Straße, in Oschatz im Flurweg und in Roßwein in der Gersdorfer Straße geplant. In Mochau sollen unter anderem in der Siedlungsstraße und in Döbeln in der Fronstraße jeweils 150 Meter Trinkwasserleitung neu verlegt werden.